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06.07.2005

 

BUND-Ökotipp: Wespen sind besser als ihr Ruf

Kaum ein Tier, das mit uns Menschen regelmäßig aufeinander trifft, hat so ein schlechtes Image wie die Wespe. Und bei kaum einem anderen Tier liegen Image und Wirklichkeit so weit auseinander. Es gibt Horrormärchen von Killerwespen, die mit wenigen Stichen Menschen, ja Pferde töten können.
Und in Biergärten und unter Gartenlauben bricht im Hochsommer oft Panik aus, wenn sich Wespen auf Nahrungssuche über den Pflaumenkuchen oder die Limonade hermachen.


"Dabei sind Wespen keineswegs so aggressiv, dass die Angst vor ihnen gerechtfertigt wäre," erläutert Sabine Yacoub vom BUND in Mainz.
Wespen interessieren sich für den Besitzer des Pflaumenkuchens überhaupt nicht - nur für die süßen Leckerbissen am Kaffeetisch.
Wer nicht allergisch gegen Wespenstiche ist, hat von ihnen nichts zu befürchten. Die Stiche sind schmerzhaft, aber harmlos.
Wespen stechen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. In ihrer Gegenwart sollte man sich ruhig verhalten und langsam bewegen - wer wild mit der Speisekarte wedelt oder die Tiere mit Zigarettenrauch anpustet, provoziert sie eher als dass er sie vertreibt.


Doch nicht nur für Allergiker empfiehlt es sich, einige Ratschläge zu befolgen, um unangenehme Zwischenfälle zu vermeiden:
Speisen und Getränke sollte man abdecken, süße Drinks am besten mit Strohhalm trinken. Besonders lästige Exemplare sollte man nicht totschlagen, sondern mit einem umgestülpten Glas vorübergehend verhaften - später bitte wieder freilassen!


Außerdem mögen Wespen den Geruch von Zitronen und Nelkenöl nicht:
Zitronenscheiben gespickt mit Gewürznelken halten die Tiere auf Abstand.

Und kleinen Kindern sollte man den Mund abwischen, damit Kuchenreste und dergleichen nicht zu unwiderstehlichen Angeboten werden.


Jedoch sorgen Wespen nicht nur im Eiscafé für Unruhe:
Panik bricht oft dann aus, wenn ein Wespenvolk sich im heimischen Garten, im Rollladenkasten oder unterm Dachgebälk niedergelassen hat.
In solchen Fällen sollte man auf keinen Fall Eigeninitiative zeigen. Nur ein Wespenexperte weiß, wie mit den kunstvollen Nestern umzugehen ist.
Nur in den seltensten Fällen müssen die Nester entfernt oder gar vernichtet werden - Wespen leben einen Sommer lang, im Herbst ist die vermeintliche Plage schon wieder vorbei. Um sich vor Angriffen der Tiere zu schützen, sollte man den Nestbereich nicht erschüttern und sich vom Einflugloch fernhalten.


Wer sich nicht leichtsinnig verhält, bekommt mit Wespen in der Regel keine Probleme. Die Insekten sind ein wichtiger Teil des Ökosystems:
Sie bekämpfen Schädlinge, bestäuben Pflanzen und beseitigen Kadaver - eine geflügelte Gesundheitspolizei.
 

Hornissen, die zur Familie der Wespen gehören, erfüllen ebenfalls wichtige Aufgaben in der freien Natur. Durch ihre Größe und den tiefen Brummton ihres Flügelschlags sind sie zwar besonders Respekt einflößend, aber es geht keine Gefahr von ihnen aus, denn sie sind friedfertig, selten und menschenscheu.
Man trifft sie nicht an der Kaffeetafel und wird nicht von ihnen belästig.
Sie stehen unter Artenschutz und sollten auf keinen Fall getötet werden.


Quelle: BUND Rheinland-Pfalz


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